Drastische Änderungen bei Bank- und Versicherungsprodukten

Lesezeit: 6 min
06. Juli 2023

Warum du deine Bank- und Versicherungsprodukte hinterfragen solltest

Gehörst du auch zu denjenigen, die darauf vertrauen, dass das angelegte Geld in Bank- und Versicherungsprodukte sicher sei? Glaubst du den vollmundigen Versprechen und Hochrechnungen der Lebensversicherer bezüglich deiner Altersvorsorge? In den letzten Jahren gab es einige Änderungen und Beschlüsse von Gesetzen zu Bank- und Versicherungsprodukten, von denen wir als Verbraucher nicht viel mitbekommen haben. Welche das sind und warum du dir Gedanken um die Sicherheit deines Geldes machen solltest, erfährst du in diesem Beitrag. Schaust du lieber ein Video, um die entsprechenden Informationen zu erhalten, klicke hier.

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Deine Bank- und Versicherungsprodukte sind nicht sicher

Die Mehrheit der Deutschen glaubt immer noch an das Modell Lebens- oder Rentenversicherung oder dem „sicheren“ Sparen von Geld auf dem Bankkonto. Die folgenden Änderungen bezüglich deiner Bank- und Versicherungsprodukte sollten dich dazu anregen, Fragen zu stellen und, falls nötig, zu handeln.

Gesetzesänderungen und Neuerungen wurden teils still und heimlich beschlossen. Nur wer genau hinsieht, erkennt die Gefahren für Bank- und Versicherungskunden. Es geht nicht darum, dich zu einem Schnellschuss und zur Kündigung deiner Bank- und Versicherungsprodukte zu animieren. Du solltest dir aber dringlichst Gedanken zur Sicherheit deines Geldes machen und über die erwähnten Änderungen aufgeklärt sein. Die Änderungen betreffen uns alle früher oder später, wenn wir nicht handeln, sondern einfach abwarten.

Du bist verantwortlich für die Rettung deiner Bank

Kennst du das sogenannte SAG-Gesetz, das seit dem 1. Januar 2015 zur Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten in Kraft getreten ist?

Dieses Gesetz beinhaltet einen interessanten Passus, und zwar zur Beteiligung der Anteilsinhaber und Gläubiger.

Anteilsinhaber sind die Aktionäre. Ein Gläubiger, das bist du. Gläubiger ist jeder, der bei der Bank ein Guthaben-Konto führt, also ein Sparbuch, Tagesgeld-, Festgeld- oder Girokonto. Jeder, der ein Bankkonto führt, ist also Gläubiger.

Es heißt hier folgendermaßen: „Von besonderer Bedeutung wird künftig vor allem das Instrument der Gläubigerbeteiligung sein.“ Eine Gläubigerbeteiligung. Das bedeutet, du wirst zur Rettung deiner Bank herangezogen.

Weiterhin heißt es: „Anteilsinhaber und Gläubiger können nun im Krisenfall an den Verlusten und der Rekapitalisierung des Instituts beteiligt werden. Ziel ist es, die Bewältigung von Bankenkrisen nicht mehr mit Steuergeldern zu finanzieren.“

Nun wird die Verantwortung also auf die Kunden abgewälzt. Hast du davon gewusst? Hat dich deine Bank diesbezüglich aufgeklärt?

Der Einlagensicherungsfonds bietet dir keinerlei Sicherheit

„Die Einlagen der Sparer sind sicher.“ So lautete seinerzeit ein Zitat von Angela Merkel und Peer Steinbrück. Dieses Versprechen ist jedoch reine Heuchelei. Warum? Was ist für dich eine echte Sicherheit? Einfaches Beispiel:
Angenommen, du gehst in den Elektrofachmarkt und kaufst dir ein elektronisches Gerät für 99 Euro. Du erhältst zwei Jahre Garantie auf dieses Gerät. Geht das Gerät innerhalb dieser Frist kaputt, wird es repariert, ausgetauscht oder dir werden deine 99 Euro erstattet. Das ist eine 1:1 Garantie.

Schauen wir uns den sogenannten Einlagensicherungsfonds und die Statuten des Bankenverbandes an, finden wir auf Seite 31 den Paragrafen 6, Punkt 10. Hier heißt es: „Ein Rechtsanspruch auf das Eingreifen oder auf Leistungen des Einlagensicherungsfonds besteht nicht.

Seitens der Politik wird dir also erzählt, dein Geld sei sicher und im Gesetz heißt es, ein Rechtsanspruch auf Leistung bestehe nicht.

Doch es gibt nicht nur Änderungen der Gesetze bei Bankprodukten. Auch bei den Versicherern erkennt man deutlich, dass die Kunden zur Kasse gebeten werden sollen.

Änderungen bei Bank- und Versicherungsprodukten können zur Enteignung führen

Seit geraumer Zeit warne ich davor, dass die Versicherer von Renten - und Lebensversicherungen nicht mehr in der Lage sein werden, ihre Verträge und Versprechen erfüllen zu können, weil sie massive finanzielle Probleme haben. Für diese Prognose wurde ich angegriffen und beschimpft. Warum wurde der Paragraf 314 eingeführt, wenn dieses Szenario so unwahrscheinlich ist?

Im Paragrafen 314 steht: „Alle Arten von Zahlungen, besonders Versicherungsleistungen, Gewinnverteilung und bei Lebensversicherungen der Rückkauf, sprich die Kündigung, oder die Beleihung des Versicherungsscheines, können zeitweilig verboten werden.„

Was bedeutet das? Du könntest von deinem Vertrag enteignet werden. Im Absatz 2 heißt es außerdem: „Bei der Herabsetzung werden, soweit Deckungsrückstellungen der einzelnen Versicherungsverträge bestehen, zunächst die Deckungsrückstellungen herabgesetzt und danach die Versicherungssummen neu festgestellt. Ist dies nicht möglich, werden die Versicherungssummen unmittelbar herabgesetzt.“

Absatz 2.4: „Die Pflicht des Versicherungsnehmers, die Versicherungsentgelte in der bisherigen Höhe weiterzuzahlen, wird durch Herabsetzung nicht berührt.“

Du wirst also von deinem eigenen Vertrag enteignet, wenn es bei den Versicherern schlecht läuft. Auch durch eine Kündigung, Beleihung, et cetera kommst du nicht mehr an dein Geld heran. Aber den alten Beitrag darfst du weiterhin bezahlen. Kaum zu glauben, aber leider wahr.

Die Erfüllung deines Vertrages steht auf der Kippe

Wie komme ich darauf, dass die Versicherer massive finanzielle Probleme haben? Abgesehen von der Tatsache, dass etliche Versicherer bei der BaFin in der engeren Manndeckung sind, solltest du dir diesen Artikel vom 24.2.21 auf Finanzen.net durchlesen.

Hier heißt es: „Einige Lebensversicherer in Deutschland können nach Einschätzung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin in Zukunft zu wenig Kapital haben, um die Insolvenzanforderungen zu erfüllen.“

Vor einigen Jahren wurde Solvency II eingeführt, weil klar wurde, dass viele Versicherer die Voraussetzungen nicht mehr erfüllen können. Die Folge war ein Übergangsgesetz. Im Volksmund könnte man so etwas Insolvenzverschleppung nennen.

Weiterhin heißt es: „Laut einem Bericht der Börsenzeitung fürchtet die BaFin, dass sich die Lücke bei manchen Unternehmen nicht schließen lässt, bis in einigen Jahren die Übergangsmaßnahmen von Solvency II enden. In letzter Konsequenz könne das dazu führen, dass die Aufsicht Unternehmen das Neugeschäft untersage“, erläuterte BaFin Exekutivdirektor Frank Grund in einem Interview.

Das System „sichere Altersvorsorge“ bröckelt

Erst kürzlich haben ein großer deutscher Versicherer und andere Anbieter die Rentenfaktoren gesenkt. Das System der sicheren Altersvorsorge bröckelt offensichtlich.

Und trotzdem gehen Tag für Tag zehntausende Verträge über den Tisch, mit dem Versprechen, es handele sich um eine sichere Altersvorsorge. Jeder Vertreter oder Makler, der jetzt noch eine Renten- oder Lebensversicherung verkauft, macht sich nach meinem Dafürhalten strafbar.

Weiter heißt es: „Die Versicherer leiden unter dem Tiefzins-Umfeld, das von der Pandemie zementiert wird. Im Jahr 2032 laufen die Übergangsmaßnahmen aus, die den Lebensversicherern in dem seit 2016 geltenden Aufsichtsregime Solvency II temporär Erleichterung bei den benötigten Eigenmitteln verschaffen.“

16 Jahre, in denen man den Verbrauchern vorgaukelt, die Altersvorsorge sei sicher. 16 Jahre, in denen man Überbrückungen zulässt. Es gibt viele andere Unternehmen mit Kapitalproblemen. Warum müssen diese Unternehmen sofort Insolvenz anmelden, wenn Verbindlichkeiten nicht mehr gedeckt werden können? Warum gibt es hier keine Überbrückungsmaßnahmen?

Welche Versicherer betroffen sind

Die BaFin gibt an, dass 20 Versicherer betroffen sind, nennt sie aber nicht namentlich. Verbraucher sparen sich die Beiträge teils vom Munde ab, um für eine solide Alterssicherung zu sorgen, denn auch die gesetzliche Rente ist künftig, mit hoher Wahrscheinlichkeit, nicht ausreichend. Wir sollten ein Recht darauf haben, zu erfahren, ob wir in wenigen Jahren mit einer Auszahlung rechnen können oder, ob die Gesetze greifen werden, die in letzten Jahren im stillen Kämmerlein beschlossen wurden.

Wichtig ist, dass du über die Änderungen zu deinen Bank- und Versicherungsprodukten aufgeklärt bist und weißt, wie es in den nächsten Jahren um dein Kapital und deine Altersvorsorge steht.

Fazit zu den Änderungen deiner Bank- und Versicherungsprodukte

Ich bin kein Crash-Prophet, aber die Anzeichen sind besorgniserregend und führen zu der Annahme, dass wir einem stillen Raubzug der Banken und Versicherungen gegenüberstehen. Warum wurden diese Gesetze und Änderungen beschlossen?

Schalte deinen logischen Menschenverstand ein und hinterfrage deine Bank- und Versicherungsprodukte kritisch. Schreite gegebenenfalls ein. Und wenn du keine weiteren Informationen verpassen möchtest, abonniere meinen Youtube-Kanal. So bleibst du up to date, falls es Neuigkeiten gibt und erhältst Quellen, die es wert sind, mal genauer betrachtet zu werden.


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