Finanzielle Freiheit durch Frugalismus?

Lesezeit: 5 min
12. Juli 2023

Wie wichtig ist finanzielle Freiheit?

Viele Menschen streben im Laufe ihres Lebens die finanzielle Freiheit an. Doch ist finanzielle Freiheit tatsächlich ein erstrebenswertes Ziel? Was verbinden wir mit finanzieller Freiheit? Was könnte wichtiger sein? Eine Faustregel besagt, dass man 10 Prozent seines Einkommens sparen, beziehungsweise investieren sollte, um ein nennenswertes Vermögen aufzubauen. Doch wie hoch ist deine optimale Spar- oder Investitionsquote? Reichen 10 Prozent wirklich aus? Außerdem betrachten wir in diesem Beitrag die sogenannten Frugalisten, die sehr sparsam leben und was sie dazu antreibt, auf vieles zu verzichten.

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Ist es auch dein Ziel, finanzielle Freiheit zu erlangen? Was bedeutet finanzielle Freiheit überhaupt? Welchen Betrag solltest du monatlich sparen oder investieren, damit du gut für deinen Ruhestand vorsorgen kannst? Und was solltest du trotz allem nicht vergessen?

An zwei extremen Beispielen möchte ich veranschaulichen, warum es mit einer festen, prozentualen Quote allein nicht getan ist, für deine Rente vorzusorgen.

Mit 10 Prozent deines Einkommens zur finanziellen Freiheit?

Es gibt eine Faustregel, die besagt, dass du 10 Prozent deines monatlichen Einkommens sparen oder investieren solltest. Wie sieht das in der Praxis aus? Du gehörst zum oberen Zehntel in Deutschland, wenn du als Single rund 3.500 Euro monatlich netto verdienst. Doch was ist mit denen, die darunter oder darüber verdienen?

  • Angenommen, du bist ledig und verdienst 1.000 Euro monatlich. Von diesem Einkommen müssen Miete, Nebenkosten, Kleidung, Fortbildungen und so weiter bezahlt werden. 100 Euro sind in diesem Fall sehr viel Geld. Mit diesem Gehalt ist es oft nicht möglich, überhaupt etwas zu sparen, weil das Einkommensniveau sehr gering ist. Sparst oder investierst du aber weniger Kapital, wird natürlich auch weniger Kapital für den Ruhestand aufgebaut. Andererseits bist du an einen niedrigeren Lebensstandard gewöhnt und benötigst wahrscheinlich auch im Rentenalter keinen extravaganten Lebensstil. Es ist also nicht unmöglich, trotz geringen Einkommens, mit etwas Disziplin, für den Ruhestand vorzusorgen, wenn du früh genug damit anfängst und es richtig angehst.

  • Verdienst du monatlich 3.500 Euro, wären folglich 350 Euro davon zu investieren. Daraus resultiert später auch ein höheres Kapitaleinkommen, was für den Ruhestand erreicht werden kann.

  • Verdient eine ledige Person 5.000 Euro aufwärts, hat diese Person wahrscheinlich auch ein sehr hohes finanzielles Ziel für den Ruhestand und zusätzlich auch einen extrem hohen Lebensstandard. Dieser Lebensstandard will im Rentenalter gehalten werden.

Je höher dein Einkommen ist, desto höher ist also dein Lebensstandard, der für den Ruhestand gesichert werden will. Berücksichtigst du die Faktoren Zeit, Kaufkraftverlust und die Schwankungsbreite der Rendite, ist das Ziel, das du erreichen musst, unter Umständen sehr hoch und mit 10 Prozent Spar- oder Investitionsquote kaum erreichbar.

Meiner Meinung nach solltest du eher 15 bis 20 Prozent investieren, um einen hohen Lebensstandard im Ruhestand halten zu können. Doch geht es immer nur um den Ruhestand? Was ist mit persönlichen Zielen auf dem Weg dorthin?

Was ist Frugalismus?

Betrachten wir das andere Extrem. Frugal bedeutet „bescheiden“. Frugalisten haben ein Ziel und leben schlicht und genügsam, um es zu erreichen. Sie streben nach finanzieller Freiheit und Unabhängigkeit. Um ihr Ziel zu erreichen, investieren sie den größten Teil ihres Einkommens in Aktien, Fonds, Immobilien und andere Vermögensgegenstände.

Frugalisten planen ihre alltäglichen Ausgaben genauestens, wie in etwa ihre monatlichen Ausgaben für Lebensmittel. Was einfach klingt, erfordert viel Disziplin. Wer lieber „mit dem Flow“ geht und das Leben genießt, wie es kommt, der wird am Frugalismus weniger Spaß haben. Frugalisten leben minimalistisch auf kleinem Raum und verkaufen Dinge, die sie nicht brauchen. Hier kann man sich ein Beispiel nehmen, denn in jeder Wohnung schlummern Schätze, die wir verkaufen könnten, um das Geld anzulegen. Und sicherlich hat beinahe jeder von uns ein unnötiges Zeitungsabos, eine kostenpflichtige App oder Mitgliedschaft, die wir nicht nutzen. Außerdem unternehmen Frugalisten keine Shoppingtrips und reparieren Dinge, die kaputtgehen, anstatt sie neu zu kaufen.

Ob das Erreichen deiner finanziellen Freiheit es wert ist, dich derart einzuschränken, ist dir selbst überlassen. Dem einen fällt die frugale Lebensart leichter, für die anderen ist es ein tatsächlicher Verzicht und ein alltägliches Opfer, das sie für die angestrebte finanzielle Freiheit erbringen.

Andererseits neigen natürlich viele dazu, sich zu übernehmen. Insolvenzen entstehen oft aus übertriebenem Konsum heraus und weil Menschen über ihre Verhältnisse leben. Aber ist es falsch, sich einen gewissen Lebensstandard zu gönnen und hin und wieder das Leben zu genießen? Eine Balance ist wichtig. Ein Mittelweg zwischen Frugalismus und Luxus.

Was ist finanzielle Freiheit?

Finanzielle Freiheit ist in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt und ein gehyptes Thema in den Medien. Menschen haben unterschiedliche Definitionen dazu. Finanzielle Unabhängigkeit, getrieben von dem Drang nach Selbstverwirklichung und dem Bedürfnis selbstbestimmt und unabhängig zu sein, ist meines Erachtens in der Tat erstrebenswert.

Wenn du heute nicht mehr arbeiten müsstest, trotzdem aber deinem geregelten Job nachgehst, um eine sinnvolle Beschäftigung zu haben und am „normalen“ Leben teilhaben zu können, bist du finanziell frei. Du weißt, dass du kürzertreten kannst, wenn du musst oder keine Lust mehr hast.

Das Erreichen von finanzieller Freiheit setzt allerdings auch viele unter Druck. Dadurch lassen sie das ein oder andere Risiko außer acht, investieren falsch und verlieren letztlich Geld. Geld ist Energie, aber dieser Energie solltest du nicht 100 Prozent deines Lebens widmen.

Deine persönliche Freiheit ist viel wichtiger als die finanzielle Freiheit.

Der Frühruhestand als finanzielles Ziel

Mit finanzieller Freiheit verbinden viele oft das Ziel, mit 40 oder 45 Jahren in den Ruhestand zu gehen. Ein ambitioniertes Ziel, welches erreichbar ist, wenn du ein entsprechendes Einkommen verdienst, nicht in Saus und Braus lebst und einen Großteil investierst. Ich persönlich kenne sehr wenige Menschen, die dieses Ziel tatsächlich erreichen werden, denn Einkommen, Investitionsquote und der Lebensstandard sind Parameter, die dem Ziel oft irgendwann in die Quere kommen. Eine Variable ist außerdem die Lebenserwartung und die monatlich verfügbare Auszahlung, die im Ruhestand damit einhergeht.

Vermögensaufbau zur freien Verwendung

Ist es dein Ziel, finanzielle Freiheit zu erlagen und vielleicht früh in den Ruhestand zu gehen, ermittle eine entsprechende Spar- oder Investitionsquote. Setze dir persönliche Ziele, die realistisch zu erreichen sind. Sollte die frugale Lebensweise für dich infrage kommen und keinen großen Verzicht bedeuteten, setze dich weiter mit dem Thema auseinander. Allen anderen sei gesagt, sich zwischendurch etwas zu gönnen, ist nichts Schlechtes. Du solltest, trotz diszipliniertem Sparen oder Investieren, Spaß am Leben haben. Setze dich nicht zu sehr unter Druck und lasse die Vorstellung von finanzieller Freiheit nicht dein Leben beherrschen. Erklärst du den „Vermögensaufbau zur freien Verwendung“ zu deinem Ziel, nimmt das vielleicht ein wenig den Druck aus der Sache.


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