Die 6 häufigsten Fehler bei der Geldanlage

Lesezeit: 6 min
05. Dezember 2023

Bei der Geldanlage als Kapitalrücklage, Vermögensaufbau oder für die Altersvorsorge werden immer wieder einige Fehler gemacht. In diesem Beitrag geht es um die 6 meist begangenen Fehler bei der Geldanlage, die ich in meinen 19 Jahren Berufserfahrung am häufigsten gesehen habe. Wahrscheinlich erkennst du dich an vielen Stellen und Beispielen wieder. Vermeide die genannten Fehler von Anfang an oder korrigiere sie und erhöhe so massiv die Rendite bei deiner Geldanlage. Hörst du lieber die Podcastfolge zum Beitrag, geht es hier entlang.

Bei der Geldanlage werden viele Fehler begangen, oftmals, ohne sich dessen bewusst zu sein. Diese Fehler können dich hohe, sechsstellige Summen kosten. Möchtest du wissen, welche Fehler du vermeiden solltest? Dann kommen hier die 6 häufigsten Fehler bei der Geldanlage.

1. Du hast den falschen Finanzberater

Bei der Geldanlage ist es wichtig, den richten Finanzberater an der Seite zu haben. Wie du einen guten Finanzberater erkennst, kannst du in diesem Beitrag nachlesen. Du erfährst, welche Fragen du deinem Finanzberater stellen und worauf du achten solltest. Ein weiterer Fehler, den viele auch immer wieder begehen ist, dass sie häufig den Finanzberater wechseln.

Trotz aller Versprechen zu besseren Ergebnissen, verursacht ein häufiger Wechsel meist mehr Kosten, als alles andere. Alle paar Jahre den Finanzberater zu wechseln, ist also keine gute Idee.

Möchtest du wissen, welche Fragen du deinem Finanzberater bezüglich deiner Geldanlage stellen solltest, schreibe mir gern eine Nachricht und du erkennst sofort, ob du es mit einem Finanztrottel oder mit einem fähigen Finanzberater zu tun hast. Es gibt leider viel zu viele schwarze Schafe dort draußen, die sich Finanzberater nennen, aber letztlich sehr wenig Ahnung und Erfahrung haben, oder aber keine unabhängigen Berater sind. Sie arbeiten oft für Finanzvertriebe, Banken und Versicherungen und verkaufen dir Produkte, um Provisionen zu erzielen. So handeln sie häufig nicht in deinem Interesse, sondern lediglich in ihrem eigenen.

2. Du lässt dich von Steuervorteilen blenden

Hast du Werbeanzeigen gelesen, in denen dir versprochen wird, dass du deinen ETF-Sparplan von der Steuer absetzen kannst? Oder in denen du damit gelockt wirst, die Abgeltungssteuer zu umgehen? Fakt ist, dass der Staat dir keine Steuern schenken wird. Es gibt immer einen Haken. Solche „Lösungen“ haben immer eine Konsequenz.

Meist sieht diese folgendermaßen aus: Mit 65 Jahren stellt sich heraus, dass deine Lebenserwartung nicht mehr allzu hoch ist. Dein Geld steckt nun in Finanzprodukten fest, die dir zwar einen Steuervorteil gebracht haben, aber nun kommst du nicht an dein Geld heran. Du erhältst eine monatliche Rentenauszahlung ab 67, weißt aber nicht, ob du so lange überhaupt noch da bist. Frühzeitig über dein Geld zu verfügen, ist nicht möglich. Du kannst es auch nicht vererben. Du müsstest jetzt 102 Jahre alt werden, um dein Geld tatsächlich zu verbrauchen. Für die meisten geht diese Rechnung einfach nicht auf.

Lasse dich nicht von Steuervorteilen, Zuschüssen, Förderungen oder Zulagen einer Geldanlage blenden. Wäge die Vor- und Nachteile ab. Die Nachteile sind vielleicht nicht sofort ersichtlich, sie sind aber da und sie überwiegen auch meist. Alles hat seinen Preis.

3. Du verlierst die Kosten deiner Geldanlage aus den Augen

Geldanlageprodukte, die oft von Versicherungen kommen und zu denen steuerliche Vorteile versprochen werden, sind oft ein Vielfaches teurer, als solche, ohne steuerliche Förderung. Meiner Meinung nach braucht faktisch niemand eine Rentenversicherung. Dazu stehe ich. Mit einer soliden Finanzplanung kannst du dir jede Rentenversicherung sparen.

Die Kosten deiner Geldanlage im Auge zu behalten, ist elementar wichtig. Damit meine ich aber nicht, die Kosten eines ETFs von 0,3 Prozent auf 0,25 Prozent zu senken und dafür den ETF zu wechseln. Ich meine damit eher Kosten, wie neue Abschlusskosten, denn jeder Finanzberater, der dir keine Rechnung für ein neues Geldanlageprodukt stellt, rechnet über neue Abschlussprovisionen ab. Du zahlst jedes Jahr Provisionen durch Dynamiken, Zuzahlungen, etc. Diese Kosten schmälern die Ergebnisse, die Renditen, deiner Geldanlage. Dieses Geld kann sich nicht für dich weiter entwickeln. Der Zinseszinseffekt ist ganz entscheidend. Ein paar tausend Euro an Kosten wirken sich massiv auf dein Vermögen aus.

4. Deine Geldanlage ist stark an deine Emotionen gekoppelt

Am Finanzmarkt geht es ständig auf und ab. Nehmen wir nur einmal die Dotcom-Blase, die Finanzkrise 2008, die Corona-Krise oder den Ukraine-Krieg. Anleger reagieren emotional auf Kursschwankungen. Sie steigen aus ihrer Geldanlage aus, teilweise sogar auf Empfehlung ihres Finanzberaters und warten bis heute an der Seitenlinie auf einen günstigeren Zeitpunkt.

Ich kenne einige, die 2020 investieren wollten, auf Anraten ihres Finanzberaters hin aber abgewartet haben. Diese Empfehlung hat einem Anleger, bei dem ich kürzlich nachgerechnet habe, einen wirtschaftlichen Nachteil von 172.000 Euro, zum Zeitpunkt der Berechnung, gebracht. Ein Handwerksfehler des Beraters, denn die finale Entscheidung sollte immer beim Kunden liegen.

Meine Mandanten und Partner hingegen bekommen alle notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt und halten, auf mein Anraten hin, ihre Emotionen aus der Geldanlage heraus. Sie lernen, anhand historischer Zahlen und Statistiken zu investieren, dem Markt zu vertrauen und rationale Entscheidungen zu treffen. Ein Ehepaar, das um den 20. März 2020 herum investiert hat, ist heute mehr als zufrieden mit den Ergebnissen. Sie haben eine rationale Entscheidung bezüglich ihrer Geldanlage getroffen und sind langfristig dafür belohnt worden, dass sie die Emotionen beiseite geschoben haben.

5. Du richtest dich beim Investieren nach dem Mainstream

Du richtest dich bei deiner Geldanlage nach Mainstream Meinungen? Das kann fatale Folgen für dein Investment haben. Immer wieder gibt es neue Trends und heiße Tipps in der Finanzbranche und den Medien. Einmal sind es Kryptowährungen, ETFs, Rentenversicherungen, dann Immobilien oder das leicht selbst zu erlernende Finanzmanagement.

Erinnerst du dich daran, als plötzlich die Telekom-Aktie als die heißeste Geldanlage gehandelt wurde? Fast jeder ist dem Mainstream gefolgt und die allermeisten haben ihr Geld dabei verloren. Das soll nicht heißen, dass du dich nicht mit aktuellen Themen beschäftigen solltest. Aber du solltest keinesfalls jedem Finanztrend hinterherjagen und wild in alles investieren, was gerade in den Medien gefeiert wird. Immobilieninvestments waren beispielsweise lange Zeit das Nonplusultra. Heute aber stehen viele Investoren stark unter Druck, weil sie ihre Entscheidung bereuen, etwas zu einem niedrigen Zinssatz gekauft zuhaben, was sie sich bei den aktuell steigenden Zinsen kaum mehr leisten können. So wird es voraussichtlich vielen Immobilieneigentümern in den nächsten Jahren ergehen.

6. Du zweifelst und vergleichst

Angenommen, du investierst heute eine Summe von 50.000 Euro in eine Geldanlage, weil du überzeugt bist, eine gute, rationale Entscheidung zu treffen. In deinem Umfeld aber werden plötzlich Stimmen laut, die dir dringend davon abraten. Sie finden die Summe zu hoch, die Geldanlage zu unsicher oder unrentabel. Es könnte ja morgen die Welt untergehen oder ein Krieg ausbrechen. Du beginnst, deine Entscheidung anzuzweifeln.

Oder aber, du triffst jemanden, der eine ähnliche Summe in eine ähnliche Geldanlage, aber zu einem anderen Zeitpunkt, in einen anderen Bereich, mit einer anderen Strategie, investiert hat. Ihr setzt euch zusammen und vergleicht. Du hast vielleicht nur 4,7 Prozent Rendite, im Gegenzug zu deinem Gegenüber mit 8,5 Prozent. Und schon beginnst du, deine Entscheidung, deine Geldanlage, anzuzweifeln. Dass du mit deiner Rendite eigentlich zufrieden bist, spielt plötzlich kaum mehr eine Rolle. Du willst das gleiche Ergebnis, das dein Gegenüber hat.

Habe ich den richtigen Zeitpunkt getroffen? Hätte ich das Investment besser splitten sollen? Hätte ich in andere Märkte investieren sollen? Vielleicht ist das Risiko deines Gegenübers aber viel höher und du bist eigentlich gar nicht bereit, ein solches Risiko zu tragen. Die unterschiedlichen Parameter werden bei einem Vergleich oft außen Acht gelassen, obwohl sie entscheidend sind.

Auch auf mich kommen Kunden zu und vergleichen ihre Berichte mit anderen. Sie stellen die Performance von 46,5 Prozent in den letzten drei Jahren die eines anderen gegenüber. Bei genauerer Betrachtung stelle ich dann fest, dass der andere aber beispielsweise nur in Tech investiert ist, einen ganz anderen und besonders günstigen Zeitpunkt erwischt hat, etc.

Warum wollen wir immer uns mit anderen vergleichen und dann zweifeln? Wenn du vergleichst, kannst du das nur, wenn alle Parameter identisch sind und das ist so gut wie unmöglich. Schaue doch lieber optimistisch in die Zukunft und erfreue dich deiner eingefahrenen Renditen.



Erkennst du den ein oder anderen Fehler wieder, den du selbst bei deiner Geldanlage gemacht hast? Ich freue mich sehr auf deine Erfahrungswerte und Rückmeldung. Lasse uns gern in den Dialog gehen und erzähle mir von deinen Patzern bei deinen Geldanlagen. Bei welchen Punkten erkennst du dich wieder?

Falls du Punkte oder Themen zum Investieren hast, die du gern mit mir besprechen möchtest, weil du bei deiner Geldanlage vielleicht nicht weiterkommst, buche dir doch ein kostenloses Erstgespräch. Wir klären dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich dir helfen kann und worin deine Herausforderungen liegen. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen.

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Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Teile meinen Podcast auch gern offline mit Familie, Freunden und Bekannten. Mein Ziel ist es, Menschen dazu zu bringen, sich mit ihren Finanzen und Vermögensanlagen zu beschäftigen, damit sie klügere Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Dabei benötige ich deine Hilfe. Bis zum nächsten Mal,

dein Sven Stopka

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