Sparen für Kinder - Vorsicht Abzocke

Lesezeit: 5 min
10. Juni 2023

Das lukrative Geschäft mit den Emotionen der Eltern

Das Sparen für Kinder ist ein rentables Geschäft für die Versicherungsbranche. Die Versicherer haben längst erkannt, wie man Eltern dazu bewegt, eine (unrentable) Rentenversicherung für ihre Kinder abzuschließen. Man nehme eine bekannte Comicfigur zur Hilfe, packt alle möglichen Versprechen ins Angebot und schon hat man einen Verkaufsschlager. Immer wieder lerne ich Eltern kennen, die das Sparen für ihre Kinder frühzeitig in Angriff nehmen und in Kinder-Finanzprodukte investieren. Nicht selten auch in Rentenversicherungen, fondsgebunden oder klassisch. Hier lohnt sich allerdings ein genauerer Blick. Anhand eines aktuellen Beispiels zeige ich dir, wie teuer das Sparen für Kinder über solche Finanzprodukte unterm Strich ist und ob sich das wirklich für dein Kind lohnt. Ich zeige dir eine alternative Möglichkeit zur Geldanlage für Kinder auf und was du dabei beachten solltest. Schaust du lieber das Video zum Beitrag, klicke hier.

Beim Sparen für Kinder ist Vorsicht geboten. Viele Kinder-Finanzprodukte enthalten versteckte Kosten und sind völlig unrentabel für dein Kind. Beim Verkauf dieser Produkte wird dir vieles verschwiegen.

Was hinter Kinderfinanzprodukten steckt

Kaum ist dein Kind geboren, rennen dir Banken und Versicherungen die Türe ein und werben mit dem Verkauf einer Kinderpolice. Diese beinhaltet dann eine Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit in einer Höhe von 500 bis 1.000 Euro monatlich. Beim Sparen für Kinder schalten Eltern kognitiv jegliche Funktionen aus, wenn man die richtigen Knöpfchen drückt. Es wird einfach blind unterschrieben, ohne großartig Fragen zu stellen. Das frühzeitige Sparen für Kinder ist wichtig - aber bitte mit Sinn und Verstand.

In meinem Praxisbeispiel geht es um ein Kinderfinanzprodukt, das ich kürzlich, auf Bitte eines Mandanten, erstmalig detailliert analysiert habe.

Der örtliche Versicherungsmakler meines Mandanten hatte sich kurz nach der Geburt gemeldet, um ein Kinderfinanzprodukt für einen monatlichen Beitrag von rund 50 EUR anzupreisen. Diese 50 EUR sollten zu einem Teil in eine Rentenversicherung fließen und zum anderen Teil in eine Zusatzversicherung. Konkret wurden 41,24 EUR monatlich in dieses Produkt investiert. Nach 18 Jahren Laufzeit wären das in Summe 8.907 Euro.

  • Bei einer Kündigung nach 18 Jahren sollten laut Versicherer 9.100 Euro ausbezahlt werden. Und das bei angeblichen 3 Prozent Rendite. Nach meiner Rechnung müssten bei 3 Prozent Rendite allerdings 11.774 EUR rumkommen.

  • Bei 6 Prozent sollten 11.911 Euro ausbezahlt werden. Es müssten aber eigentlich 15.787 EUR sein.

Nun weißt du natürlich schon, wie der Hase läuft und sagst, das müssen Abschluss- und Verwaltungskosten sein, lass mal die Kirche im Dorf.

  • Zum 18. Geburtstag sollen, bei 6 Prozent Wertentwicklung, 9.400 EUR zur Verfügung stehen. Das sind aber nur 0,59 Prozent effektive Rendite. Bei 6 Prozent müssten 15.787 EUR entstehen. Das ergibt fast 6.000 EUR Differenz!

  • Weiter geht es damit, dass nach 23 Jahren, bei 6 Prozent Rendite, 14.800 EUR zur Verfügung stehen sollen. Es müssten aber effektiv 24.000 EUR sein. Das macht eine Differenz von 10.000 EUR.

  • Mit 27 Jahren sollen, bei 6 Prozent, 20.300 EUR zusammenkommen. Das sind aber nur 2,94 Prozent effektiv. Es wären eigentlich 32.542 EUR. Je weiter wir rechnen, desto größer wird die Differenz.

Das tolle Anhängsel-Produkt der Berufsunfähigkeitsversicherung in Höhe von 1.000 Euro monatlicher Rente, unter gewissen Voraussetzungen auch ohne Gesundheitsfragen, klingt erstmal ganz nett. Wenn wir das jedoch abzinsen auf den heutigen Barwert, dann reden wir über 743 Euro echte BU-Rente, die wohlgemerkt eine Brutto-Rente darstellt, bei zwei Prozent Inflation. Was soll dein Kind im Ernstfall mit 750 Euro brutto BU-Rente?

Bessere Alternative Fondssparplan

Das Sparen für Kinder lässt sich auch lukrativer gestalten, indem du beispielsweise einen Fondssparplan bei einer Depotbank eröffnest.

Angenommen, dein Kind wird heute geboren und du investierst 50 EUR monatlich. Wir unterstellen eine Marktrendite von 6 Prozent. Nach 18 Jahren ergibt das eine Summe von 19.140 EUR.

  • Wenn der Vertrag bis zum 67. Lebensjahr durchgehend bespart werden würde, ergäbe das eine Summe von 501.667 EUR bei einer Einzahlungssumme von nur 50.000 EUR.

  • Viele entnehmen nach 18 Jahren einen Betrag, um dem Kind beispielsweise den Führerschein oder die erste Wohnungseinrichtung zu finanzieren. Entnehmen wir also 10.000 EUR, ungefähr die Hälfte. Das ergibt ein Gesamtvermögen von 327.892 EUR zum 67. Lebensjahr bei einer Rendite von 6 Prozent. Also eine Differenz von 173.774 Euro, weil nach 18 Jahren 10.000 EUR entnommen wurden.

Ein Fondssparplan ist somit die deutlich bessere Alternative zum Sparen für Kinder. Du solltest dir allerdings über die Auswirkungen klar sein, wenn du diesem Fondssparplan Gelder entnimmst.

Um das Sparen für Kinder über solche Kinderrentenversicherungen solltest du als Elternteil einen möglichst großen Bogen machen. Sie sind teuer und beinhalten versteckte Kosten. Lasse dich hier bitte nicht auf emotionaler ins Bockshorn jagen. Absicherungen, wie etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung, können später immer noch zusätzlich abgeschlossen werden.

Das frühzeitige Sparen für Kinder lohnt sich allemal

Gehst du es also richtig an, kannst du deinem Kind wirklich einen großen Gefallen tun. Bestenfalls lässt du dich gar nicht erst auf Kinderpolicen und Kinderfinanzprodukte ein. Auch bei der normalen Rentenversicherung sollte dir bewusst sein, dass es beim Versicherer nichts umsonst gibt. Lasse dich niemals mit Argumenten zu steuerlichen Begünstigungen ködern.

Lasse dir lieber von jemandem, der entsprechende Expertise und kein Provisionsinteresse hat, ausrechnen, was dich diese Geldanlage für ein Kind tatsächlich kostet und wie du das Geld erfolgreicher für dein Kind investieren kannst.

Möchtest du mehr dazu wissen, wie du das Sparen für dein Kind erfolgreicher und sinnvoller gestalten kannst, melde dich bei mir, bevorzugt gern über Instagram oder auf einem der anderen gängigen Kanäle. Ich unterstütze dich honorarfrei dabei, Geld für dein Kind zu investieren, weil ich die nächste Generation nicht als Sparbuchgeneration, sondern als Investorengeneration wahrnehmen möchte.

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dein Sven Stopka

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