5 Irrtümer zu Geld und Investments

Lesezeit: 5 min
28. Dezember 2022

In diesem Beitrag geht es um die 5 größten Irrtümer zum Thema Geld und Investments, die mir als Honorarberater immer wieder begegnen. Mit diesen möchte ich heute aufräumen, um dich vor falschen Entscheidungen zu bewahren. Ich möchte dich dazu inspirieren, über deine Investments nachzudenken, Irrtümer zu hinterfragen und deine Investments gegebenenfalls zu optimieren.

Sicherlich kommen dir einige der folgenden Aussagen zum Thema Geld und Investments bekannt vor. Sie klingen im ersten Moment ganz logisch und sind weit verbreitet. Aber stimmen sie wirklich?

1. Das Eigenheim ist ein sicheres Investment

Das Eigenheim gilt als sicheres Investment und sinnvolle Altersvorsorge. Ist das tatsächlich so? Und welche Fehler machen Eigenheimbesitzer sehr häufig?

Wenn du mit dem Gedanken spielst, dein Investment in ein Eigenheim zu stecken, dann berücksichtigst du meist vor allem eines: die monatliche Tilgungsrate bei der Bank und die Laufzeit. Hast du aber darüber nachgedacht, wie unflexibel du in Zukunft durch dieses Investment sein wirst?

  • In der heutigen, sehr schnelllebigen Zeit, ist es wichtig, dir eine gewisse Flexibilität beizubehalten. Bist du sicher, dass du die nächsten 35 Jahre am gleichen Ort leben willst und dass du einen Arbeitsplatz in der Nähe sicher hast? Nicht selten fährt man heute 100 Kilometer, um zur Arbeit zu gelangen. Kannst du dir das leisten?

  • Viele Ehepaare lassen sich im Laufe des Lebens scheiden und haben letztlich, mit einem gemeinsamen Haus, einen großen Batzen Schulden am Bein. Das Investment Eigenheim verpflichtet, in guten wie in schlechten Zeiten.

  • Ein Eigenheim verursacht immense Nebenkosten. Grunderwerbssteuer, Notarkosten, Gerichtskosten, Renovierungen und vieles mehr. Es ist nicht gewährleistet, dass du die Kosten deines Investments wieder reinbekommst, wenn du das Objekt veräußern möchtest.

  • Hast du für dein Investment Eigenheim eine Rücklage eingeplant? Das ist ein ganz wichtiger Aspekt in der Kalkulation, den du berücksichtigen solltest. Bei Eigentumswohnungen gibt es eine Wohnungseigentümergemeinschaft. Es wird jeden Monat ein gewisser Betrag für Reparaturen, Instandhaltungen und sonstige Aufwendungen zurückgelegt. Daran denken viele Eigenheimbesitzer nicht.

  • Wird dein Investment Eigenheim eventuell zur Last, wenn du älter bist, die Kinder aus dem Haus sind und du vielleicht sogar allein lebst? Die Wohnfläche muss sauber gehalten werden. Das große Haus und der Garten müssen gepflegt werden. Was ist, wenn du dich verkleinern möchtest? Heutzutage ist dein Investment vielleicht noch sicher und du bekommst raus, was du investiert hast. Aber wie sieht das in Zukunft aus? Wie viele Menschen sehen in den nächsten Jahrzehnten noch Sinn darin, ihre Investments in Eigenheime zu stecken? Die Bevölkerung wird älter, es gibt weniger Menschen, die sich ein Haus kaufen wollen. Investments ohne Exit-Strategien sind nicht als sicher zu bezeichnen.

2. Kleine Investments lohnen sich nicht

„Ich habe zu wenig Geld, um mich mit Investments zu beschäftigen“, ist ein Satz, den ich häufig höre. Und diese Einstellung wird dann als Ausrede benutzt, um sich nicht mit dem Thema Investments und Vermögensaufbau auseinandersetzen zu müssen.

Natürlich kann nicht jeder von uns hunderte oder tausende von Euro im Monat investieren. Das ist absolut unwichtig. Wichtig ist, dass du überhaupt anfängst, zu investieren. Du kannst mit 25 Euro monatlich beginnen. Ist es die bessere Lösung, nichts zu tun? Oder ist es lediglich einfacher? Jeder Monat, den du wartest, ist verschenkte Zeit. Der Zinseszinseffekt kann sich hinten raus nur entwickeln, wenn du einen entsprechenden Anlagezeitraum hast:

  • Angenommen, du investierst jeden Monat 50 Euro in einen langfristigen Investmentsparplan für dein Kind. Zu Rentenbeginn wird dein Kind über zwei Millionen Euro Kapital besitzen, bei gerade einmal 40.000 Euro, die insgesamt eingezahlt wurden.

Fange so früh, wie möglich an, auch wenn du nur einen kleinen Beitrag investierst. Du kannst diesen jederzeit erhöhen, aussetzen oder Zuzahlungen machen. Wichtig ist, dass du beginnst.

Praxistipp: Du bist ratlos und weißt nicht, woher du das Geld für Investments nehmen sollst?

  • Splitte die nächste Gehaltserhöhung in zwei. Die eine Hälfte geht in dein Investment und die andere gibst du für dich aus.

  • Prüfe, wie du im Alltag Geld einsparen kannst. Wie viel gibst du monatlich für Coffee-to-go aus? Kaufe vielleicht nicht den Kaffee, der einen bekannten Namen trägt, sondern nehme ihn von zu Hause mit. Musst du morgens unbedingt ein Brötchen in der Bäckerei kaufen oder kannst du hier sparen? Du denkst, das macht doch keinen Unterschied? Rechne es dir aus.

  • Möchtest du Geld für dein Kind investieren? Schraube die Masse an Geschenken runter, die sowieso nach kurzer Zeit in der Ecke landen. Bitte Freunde, Familie und Paten zu gewissen Anlässen um Unterstützung. So kannst du mehrmals jährlich Zuzahlungen machen.

3. Geringe Mehrkosten in meinen Investments machen keinen Unterschied

Oft prüfe ich bestehende Investments meiner Mandanten auf deren Wunsch. Wenn ich dann feststelle, dass die Kostenquote etwas über dem Schnitt liegt, antworten viele, das würde doch keinen großen Unterschied machen. Ist das so?

Jeder Prozentpunkt an Kosten, den du bei deinen Investments sparst, macht sich am Ende bemerkbar. Es gibt offengelegte Kosten und versteckte Kosten. Viele meinen, ein Investmentfonds hat nur die TER von 1,5 Prozent. Das ist ein Trugschluss. Es kommt noch so viel mehr hinzu. Ein aktiver Fonds kann ganz schnell Kosten von 3 bis 3,5 Prozent ausmachen. Das wirkt sich auf die Rendite aus und führt letztlich dazu, dass du deine Ziele, die du dir gesetzt hast, nicht erreichst. Jeden Prozentpunkt an Kosten, der keinen eindeutigen Mehrwert bringt, solltest du dir sparen.

Bei Fondskosten ist das allerdings anders. Viele wechseln den Anbieter, weil der ETF woanders unwesentlich günstiger ist. Das ist verschenkte Zeit und oft den Aufwand und das Ergebnis nicht wert.

4. Für Investments brauche ich einen Berater, der sich kümmert

Hier gibst du wieder die Verantwortung ab. Wenn du dich nicht um deine Investments kümmerst, wer soll es denn bitte dann tun? Die meisten Berater haben nur eines im Sinn: Umsatz machen, Provisionen verdienen. Oft landet das Geld in der Tasche der Berater, Vertriebsgesellschaften und Banken, aber nicht beim Kunden.
Es gibt so viele Produkte da draußen, die sich nicht für dich rechnen, aber massenhaft verkauft werden.

Ich gebe dir gern ein Beispiel dafür. Nehmen wir Hybridprodukte. Die Hochrechnungen ergeben 3, 6 oder 9 Prozent. Aber was ist, wenn dein Geld zu 40 Prozent im Deckungsstock für 0,9 Prozent vor Kosten beim Versicherer liegt?
Die restlichen 60 Prozent gehen beispielsweise in einen Wertsicherungsfonds, die dann auch irgendwo bei 1,5 Prozent liegen und zehn Prozent gehen in die freie Fondsanlage. Wie soll hier eine jährliche Rendite von 6 oder 9 Prozent entstehen? Hochrechnungen sind oft bewusst oder unbewusst manipuliert. Halte dich von Beratern fern, die dir eine Rendite in Höhe von XY versprechen. Kein Berater oder Verkäufer kann eine Rendite erwirtschaften. Die Rendite erwirtschaftet das Produkt und das Produkt investiert in einen Markt. Die Rendite deines Investments entsteht also im Markt.

5. Bei der Bank ist mein Vermögen sicher

Du lässt dein Geld lieber bei der Bank liegen, anstatt über ein Investment nachzudenken, weil du denkst, es sei dort sicher? Du beziehst dich auf den Einlagensicherungsfonds? „Einlagensicherungsfonds bilden einen Teil der Einlagensicherung von Kreditinstituten zum Schutz von Bankguthaben der Anleger im Fall einer Insolvenz.“

Im Paragraf 6, Absatz 10 steht: „Ein Rechtsanspruch auf Eingreifen oder auf Leistung des Einlagensicherungsfonds besteht nicht.“ Es besteht also kein Rechtsanspruch auf Leistung. Auf Nachfrage beim Bankenverband, wie hoch das Sicherungsvolumen sei, wurde mir keine Auskunft gegeben. Lasse dir bitte nicht den Bären aufbinden, dass hier eine Sicherheit besteht. Schaue dir weiterhin gern mein Video zum Thema beim Youtube an.

Meine klare Empfehlung ist immer wieder: Gute Aktienfonds sind sichere Investments. Das funktioniert seit vielen Jahrzehnten. Aktien haben immer funktioniert und haben, auf lange Sicht gesehen, alle Krisen überstanden. Je breiter du streust, desto besser wirst du letztlich mit deinen Investments dastehen.

Ich möchte dich zum Nachdenken anregen. Hinterfrage Produkte und Berater kritisch. Prüfe deine bestehenden Investments und rechne genau nach, wenn du künftig investieren möchtest.

Wenn du deine persönliche Situation mit mir durchsprechen möchtest, buche gern dein kostenloses Strategiegespräch. Wir prüfen dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich die unterstützen kann und wo deine Herausforderungen liegen. Melde dich, wenn du Fragen zu Investments und Vermögensaufbau hast. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen.

Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Folge mir auf Facebook, wo wir uns näher zum Thema austauschen können. Mehr zu mir findest du auch auf Instagram und LinkedIn. Ich hoffe, ich konnte dich heute dazu animieren, dich mit deinem Investment zu beschäftigen. Bis zum nächsten Mal,

dein Sven Stopka

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