Unterschiede bei der Vermögensberatung - Welche Dokumente wichtig sind und was du beachten solltest

Lesezeit: 4 min
26. Oktober 2022

In diesem Beitrag geht es um die Vermögensberatung, welche Dokumente bei der Beratung nicht fehlen dürfen und du erfährst, wodurch sich seriöse und fragwürdige Vermögensberatungen unterscheiden.

Täglich unterstütze ich Menschen dabei, bessere finanzielle Entscheidungen im Bereich Vermögensaufbau und Vermögenssicherung zu treffen. Das Ganze ohne Provisionsinteressen, da ich als Honorarberater tätig bin. An dem Beispiel einer Mandantin möchte ich veranschaulichen, was bei einer Vermögensberatung schiefgehen kann und worauf zu achten ist.

Meine Mandantin Lisa und ihr Partner sind von der Deutschen Vermögensberatung, abgekürzt DVAG, beraten worden. Der Bruder des Partners ist dort seit Kurzem tätig. Es kam zu einem Gespräch mit anschließendem Vertragsabschluss.

Was ist die Deutsche Vermögensberatung?

Die Deutsche Vermögensberatung ist ein Unternehmen im klassischen Strukturvertrieb. Als Mitarbeiter fängt man in einer Pyramide relativ weit unten an und kann sich durch entsprechende Tätigkeiten nach oben arbeiten. Irgendwann verdient jeder an jedem irgendwo etwas mit. Die Deutsche Vermögensberatung wirbt häufig damit, dass sie Kunden allumfassend beraten kann, mit einer Vielzahl von Produkt-Anbietern.

Diese Unternehmen kommen aber alle aus dem Generali Konzern. Das bedeutet, eine unabhängige Beratung kann hier schon mal nicht erfolgen. Unabhängig ist jemand erst dann zu 100 %, wenn er nicht vom Produktgeber bezahlt wird. Dann können auch die Interessen des Kunden zu 100 % gewahrt werden. Es gibt auch hier schwarze Schafe unter Honorarberatern, aber die Verlockungen im Provisionssystem sind natürlich deutlich größer.

Vorsicht vor diesen Aussagen bei der Vermögensberatung

Der Berater, der Bruder des Partners von Lisa, traf dann die Aussage, dass das Ganze nichts kosten würde. Wenn das alles nichts kostet, dann frage ich mich, wovon lebt dieser Berater? Wovon wird die Deutsche Vermögensberatung und deren Mitarbeiter bezahlt? Jede Beratung, egal wo, kostet Geld. Wenn du es nicht direkt über eine Rechnung bezahlst, dann wird es über das Produkt finanziert.

Vor jedem Abschluss ist der Verkäufer der Vermögensberatung verpflichtet, dir persönlich sogenannte vorvertraglich Informationen auszuhändigen. Das ist in diesem Fall nicht passiert. In diese vorvertraglichen Informationen kannst du nachlesen, zumindest oberflächlich, was dieses Produkt tatsächlich kostet. Ein Produkt, das nichts kostet, gibt es eigentlich nicht.

Dann wurde seitens der Vermögensberatung die Aussage getroffen, man würde nur gewinnen können. Es geht im konkreten Fall um eine fondsgebundene Rentenversicherung. Sicherlich kann man eine fondsgebundene Rentenversicherung mit 100 % Anleihen bestücken. Dann könnte man so eine Aussage treffen, aber die Gewinne sind nicht einmal so groß, dass die Inflationskosten gedeckt werden würden.

Wenn du in Aktien oder Aktienfonds investieren willst, sollte dir klar sein, dass du nicht nur Gewinne machen kannst, sondern dass du auch mal eine Talfahrt mitmachen musst. Wenn also solch eine Aussage, insbesondere bei fondsgebundenen Versicherungen, getroffen wird, ist das faktisch eine Lüge. Ausgenommen sind Produkte mit einem Garantiefonds. Hier kann man angeblich nichts verlieren. Andererseits hast du aber auch keine Möglichkeit, große Erträge zu erwirtschaften, da diese Garantie auch entsprechend kostet.

Bestehe auf diese Dokumente bei einer Vermögensberatung

Jeder Berater im Bereich der fondsgebundenen Versicherungen, Investment-Depots oder auch Lebensversicherungen ist dazu verpflichtet, eine sogenannte Geeignetheitsprüfung zu machen. Hier wird ein Profil von dir als Anleger erstellt und Kenntnisse, Erfahrungen und Risikobereitschaft erfasst. Im konkreten Fall meiner Mandantin wurde dort festgehalten, dass die Deutsche Vermögensberatung das Produkt nicht empfiehlt (ein DWS Investmentfonds), aber der Kunde den Abschluss trotzdem wünscht.

Warum kann der Berater das Produkt nicht empfehlen, aber der Kunde wünscht es trotzdem? Laut meiner Mandantin ist dieser Teil im Zuge der Vermögensberatung gar nicht groß besprochen worden. Ich kann dich nur dazu anhalten, zwei Dinge definitiv immer zu verlangen:

  • Erstens, alle vorvertraglichen Informationen. Du unterschreibst in der Regel auch, dass du diese Unterlagen erhalten hast. Fordere diese Unterlagen immer an, wenn du sie nicht erhalten hast.

  • Und bei der Geeignetheitsprüfung, prüfe bitte eingehend, ob die Angaben, die du machst, richtig sind. Ob der Berater etwas eintragen hat, was nicht stimmig ist und ob in den Freitextfeldern etwas eingetragen wurde, was zu deinem Nachteil sein könnte.

Die Geeignetheitsprüfung

Ich gebe dir gerne ein Beispiel dafür, wann man in einer Geeignetheitsprüfung entsprechende Freitextfelder nutzt. Einer meiner Mandanten wollte eine Anlagestrategie umsetzen. Er hatte konkret vor, eine sechsstellige Summe in einem höheren Bereich der Aktienquote zu investieren.

Nach den von mir abgefragten Informationen konnte ich persönlich nicht sagen, dass das, was er vorhat, wirklich zu ihm passt. Ich habe ihn umfangreich beraten und Alternativmöglichkeiten aufgezeigt, aber er hat sich nicht davon abbringen lassen. Das ist völlig in Ordnung. Aber die Risikohinweise und die Inhalte des Gesprächs habe ich in dem Freitextfeld festgehalten und vom Kunden unterzeichnen lassen.

Eine Geeignetheitsprüfung, ein Beratungsprotokoll, eine Beratungsdokumentation hat folgende zwei Zwecke in der Vermögensberatung:

  • Für dich als Kunde ist es letztlich ein Dokument, mit dem du arbeiten kannst, um einen eventuellen Beratungsfehler nachweisen zu können.
  • Für den Berater ist dieses Dokument auch wichtig, um die Entscheidung des Kunden zu dokumentieren.

Fazit zur Vermögensberatung

Am Ende des Tages kosten Vermögensberatungen, deren Produkte und Dienstleistungen, Geld. Ob du ein Produkt mit einer versteckten Provision oder ganz offen mit einer Rechnung kaufst, du wirst am Ende bezahlen müssen, denn niemand arbeitet umsonst.

Wie du weißt, bin ich als Honorarberater tätig. Ich habe keine Möglichkeit, mich von Dritten vergüten zu lassen. Sei es über eine Abschlussprovision, Bestandspflege-Gelder, über Kickbacks, Bonifikationen oder ähnlichem. Das kann ich nicht, weil meine Unterlagen und meine Beratung jedes Jahr von einem Wirtschaftsprüfer geprüft und testiert werden.

Wenn du nicht weiterkommst und Unterstützung benötigst, ein Produkt nicht verstehst oder nicht sicher bist, wie du deine finanziellen Ziele erreichen kannst, buche ein kostenloses Erstgespräch mit mir. In diesem Gespräch lernen wir uns besser kennen, ich kann auf deine Fragen und Herausforderung eingehen und wenn es passt, dann lass uns gerne weiterhin zusammenarbeiten.

Wenn du Hörer meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Du bist herzlich willkommen in meiner geschlossenen Facebook-Gruppe „Vermögensaufbau abseits der Masse“und mehr zu mir findest du auch auf Instagram, wo ich Einblicke in meinen Alltag gebe. Nur wer sich mit dem Thema Finanzen auseinandersetzt, kann in Zukunft weisere Entscheidungen treffen und seinen Vermögensaufbau vorantreiben. Dabei möchte ich helfen. Wir müssen unabhängiger von Versicherern und Banken werden. Ich hoffe dabei auf deine Unterstützung, denn nur so kommen wir dem Ziel näher. Ich bedanke mich und hoffe, der Beitrag hat dir weitergeholfen. Bis zum nächsten Mal,

dein Sven Stopka.

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