Fragen und Antworten zu Vermögensaufbau und Investment

Lesezeit: 4 min
05. Oktober 2022

In diesem Beitrag geht es um Zuhörerfragen rund um das Thema Vermögensaufbau und Investment. Ich beantworte drei Fragen, die ich als unabhängiger Vermögensberater häufig gestellt bekomme.

Das Jahr 2019 war ein außerordentlich gutes Jahr für Vermögensaufbau im Bereich Aktieninvestments.

„Was können wir aus einem erfolgreichen 2019 für 2022 und die kommenden Jahre lernen?“

2019 war für viele im Bereich Vermögensaufbau am Aktienmarkt ein erfolgreiches Jahr. Im Dezember 2018 gab es noch eine kleine Abwärtskurve, die das Ergebnis von 2018 leicht negativ beeinflusst hat. Diese Abwärtskurve wurde allerdings bereits im Februar 2019 wieder ausgeglichen. Den Zukunftstrend verlässlich vorauszusehen, ist allerdings ein unmögliches Unterfangen.

Auf Anleihen, Tagesgeld, Lebens- und Rentenversicherungen erhältst du heutzutage keine nennenswerten Erträge mehr. Du zahlst letztlich oft eher drauf. Die ersten Banken erheben bereits Negativzinsen auf Bankguthaben. Es ist so viel Geld im Markt, das muss irgendwohin verkonsumiert oder investiert werden. Die Deutschen setzen beim Vermögensaufbau hauptsächlich immer noch lieber auf Sicherheit. Wir sprechen hier allerdings von einer Scheinsicherheit. Es ist nicht einmal sicher, dass du dein Geld weiterhin kostenlos bei der Bank verwahren kannst, denn Verwahrentgelte sind schon im Gespräch.

Ich persönlich gehe davon aus, dass die Aktien weiter steigen werden, mit kleinen Korrekturen hier und dort. Wichtig ist hierbei, dass du dich nach deinem persönlichen Risiko-Profil richtest. Eine hohe Aktienquote ist nur dann ratsam, wenn du mit dieser auch wirklich umgehen kannst. Du solltest zusehen, dass du eine sogenannte Opportunität dazwischen hast. Emotionen sind beim Vermögensaufbau am Aktienmarkt auch völlig Fehl am Platz. Ignoriere Medienberichte und Meinungen im privaten Umfeld. Äußere Einflüsse lösen Emotionen aus, die sich kontraproduktiv auf deinen Vermögensaufbau auswirken können.

Vermögensaufbau über Goldinvestments

„Muss ich mir Sorgen machen, dass ich ebenso mein in Gold investiertes Vermögen verliere?“

In Folge 38 ging es um den Vermögensaufbau durch Goldsparpläne und unseriöse Gold-Anbieter. Die Firma PIM Gold bot über Jahre Goldinvestments über Sparpläne und Einmal-Anlagen an. Seinerzeit informierte ich mehrmals die Aufsichtsbehörde und Staatsanwaltschaft dazu, weil ich hier Anlagebetrug vermutete. Es verging eine ganze Weile, bis der Geschäftsführer nach einer Razzia endlich verhaftet wurde. Der Kunden-Schaden beträgt rund 155 Millionen Euro. Es gibt inzwischen viele Anbieter, die das Geschäftsmodell kopieren oder parallel auffahren. Ob das seriöse Unternehmen sind, kann ich nicht beurteilen. Ich möchte dir aber drei Tipps mit auf den Weg geben, wie du die Seriosität eines Goldanbieters auf die Probe stellen kannst.

1. Vorsicht bei Auf-Geldern beim Goldkauf

Oft zahlst eine gewisse Summe ein, plus 5 bis 6 Prozent an Auf-Geld oder Agio. Bei Gold gibt es de facto kein Agio oder Auf-Geld, zumindest nicht in diesem Bereich. Sobald ein Anbieter diese verlangt, solltest du hellhörig werden. Wenn du in ein seriöses Handelshaus gehst, bezahlst du den Marktpreis, plus einen kleinen Aufschlag.

2. Das Gold sollte LBMA-zertifiziert sein

LBMA ist ein Standard, dem das Gold unterliegen sollte. Ein Anbieter ist LBMA-zertifiziert, wenn:

  • das Unternehmen mindestens fünf Jahre existiert.
  • Der Hersteller muss mindestens drei Jahre Goldbarren produzieren
  • Das jährliche Produktionsvolumen muss mindestens zehn Tonnen betragen.
  • Der materielle Nettovermögenswert des Unternehmens muss mindestens 15 Millionen britische Pfund oder das Äquivalent einer anderen Währung betragen.

Das sind vier Punkte, die ein Anbieter erfüllen muss, um LBMA-zertifiziert zu werden. Wie die Vertriebsgesellschaften, die häufig diese Produkte verkaufen, aufgestellt sind, ist sehr unterschiedlich. Auch hier kann ich einen Tipp geben: Nutze eine Suchmaschine im Internet, gebe den Namen ein und suche nach Erfahrungen von anderen Kunden. Suche speziell nach “Abzocke, Seriosität”, et cetera. Wenn du viel Negatives dazu findest, solltest du eventuell die Finger von diesem Geschäft lassen.

3. Vorsicht bei Rückkaufangeboten

Du solltest hellhörig werden, wenn dir der Anbieter ein Rückkaufangebot macht. Hier geht es um Bonus-Gold oder einen prozentualen Satz, den du zurückerhalten sollst. Wenn dir der Anbieter verspricht, das Gold für einen Mehrprozentsatz zurückzukaufen, handelt es sich um ein sogenanntes Einlagengeschäft und dieses Einlagengeschäft wäre KWG-pflichtig. Es unterliegt also dem Kreditwesengesetz und der Anbieter müsste eine Zulassung der BaFin haben.

Viele Verbraucher wurden von PIM Gold über den Tisch gezogen. Wenn du davon betroffen bist, möchte ich dich unterstützen. Mein großes Netzwerk umfasst auch Anwälte für Kapitalmarkt und Bankrecht. Wenn du bei PIM Gold oder PDG investiert hast, schreibe mich gerne an, ich stelle den Kontakt zu den Anwälten her, die dich zu sehr fairen Konditionen unterstützen. Meines Wissens besteht auch die Möglichkeit, die Forderung bei der Insolvenztabelle anzumelden. Wenn du geschädigt wurdest, stecke bitte nicht den Kopf in den Sand, sondern werde aktiv. Versuche, dein Geld zurückzuholen, zur Not über den Rechtsweg.

Frühzeitiger Vermögensaufbau - Geldanlage für Kinder

„Welche Geldanlage kannst du empfehlen, wenn ich monatlich 20 Euro für mein Patenkind sparen möchte?“

Eine grundsätzliche Frage ist zunächst, wer über das Geld verfügen können soll. Möchtest du selbst über das Geld verfügen können oder sollen dies die Eltern des Kindes tun? Wenn du als Pate die Verfügungsgewalt über das Geld haben möchtest, dann musst du selbst Depotinhaber sein.

Wenn du Depotinhaber bist, unterliegt dieses Kapital jeglichen Zugriffen. Im Falle einer Pfändung, einer Insolvenz oder ähnlichem, wäre das Geld gegebenenfalls weg.

Auch eventuell auftretende Spannungen zwischen Eltern und Paten sind zu bedenken. Als Anlageberater empfehle ich, das Depot auf deinen eigenen Namen zu eröffnen. Später kannst du das Depot über eine Schenkung an das Kind übertragen oder du löst es auf und zahlst es in Barmitteln aus. Eine solche Schenkung unterliegt natürlich der Schenkungssteuer. Der Freibetrag liegt bei 20.000 €. Das sollte in der Regel für das Geld, was angespart wird, ausreichen. Konkret kann dir hier ein Steuerberater weiterhelfen.

Das waren drei Fragen zum Thema Vermögensaufbau und Investment, die meine Community derzeit beschäftigen. Wenn du weitere Fragen hast, die dich persönlich betreffen, buche doch dein kostenloses Strategiegespräch. Wir klären dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich die unterstützen kann und wo deine Herausforderungen liegen. Melde dich, wenn du Fragen dazu hast, wie du investieren sollst oder wenn du ein besonderes Anliegen zum Thema Investment und Vermögensaufbau hast. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen.

Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer:in meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Folge mir auf Facebook, wo wir uns näher zum Thema austauschen können. Mehr zu mir findest du auch auf Instagram und LinkedIn. Ich hoffe, ich konnte dich heute dazu animieren, dich mit deinem Investment zu beschäftigen. Bis zum nächsten Mal,

dein Sven Stopka

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