Vermögensverteilung in Deutschland: Gewinnbringende Vermögensplanung trotz Niedrigzinsen

Lesezeit: 5 min
20. Mai 2019

In diesem Beitrag gebe ich dir einen Überblick darüber, wie das Vermögen aktuell in Deutschland verteilt ist und was du persönlich gegen das Thema Niedrigzinsen machen kannst. Außerdem zeige ich dir anhand eines Praxisfalls, wie du von Banken auf die falsche Bahn geleitet wirst.

Die Vermögensverteilung in Deutschland

Neben der gewinnbringenden Vermögensplanung trotz Niedrigzinsen möchte ich in diesem Beitrag auf die Vermögensverteilung in Deutschland eingehen. Das Vermögen in Deutschland ist aktuell sehr ungleich verteilt. Wenn man sich die Statistik anschaut, besitzen 10 % der vermögendsten Haushalte 55 % des Gesamtvermögens.

50 % der unteren Hälfte der Haushalte besitzen insgesamt nur 3 % des Gesamtvermögens aller Haushalte. 70.800 € beträgt das Nettovermögen im Median, also Mittelwert.

Ab 555.400 € Nettovermögen gehört man bereits zu den 10 % der vermögendsten Haushalte.

Ab einem zu versteuernden Einkommen von 55.961 € brutto zahlst du bereits 42 % Steuern auf jeden Euro, den du verdienst. Man muss in Deutschland also gar nicht so viel verdienen, um in den Bereich des Spitzensteuersatzes zu kommen.

Wie du merkst, ist das Vermögen in Deutschland sehr ungleich verteilt. Das hängt auch damit zusammen, dass wir in Deutschland nicht investieren, sondern sparen. Wir sparen in Produkte, die uns in der heutigen Zeit keinen Ertrag mehr abwerfen. So werden wir von Jahr zu Jahr immer unvermögender.


Trotz Niedrigzinsen abwarten und reich werden?

Wenn du Vermögen aufbauen möchtest, musst du bereit sein, auch heute in den Aktienmarkt zu investieren. In der Hoffnung, dass du dein Geld irgendwo für einen Niedrigzins einzahlst und wartest, bis diese Niedrigzinsen steigen, ist noch niemand reich geworden. Du musst bereit sein zu investieren. Nur dann hast du auch die Möglichkeit, Vermögen aufzubauen.


Ein Fall aus der Praxis:
Geldverbrennung statt Investition

Ich habe dir versprochen, dass ich dir einen Fall aus der Praxis zeigen werde. Vor Kurzem kam eine Mandantin zum Gespräch in mein Büro. Sie ist 25 Jahre alt und besitzt ein Vermögen von rund 40.000 €, das sie bisher angespart hatte. Investiert hatte sie bisher in Bausparverträgen, aktiv gemanagten Fonds und Bankprodukten.

Bei den Bankprodukten bin ich persönlich wirklich vom Glauben abgefallen. Die Bank bietet ihr einen Zins von gerade mal 0,002 %. Das ist so ein verschwindend geringer Zinsertrag, bei dem es sich nicht mal lohnt, jährlich den Zinsertrag auf Papier drucken zu lassen!

Bei den Investmentfonds kam hinzu: Es waren aktiv gemanagte Fonds, per se mit 4 % Ausgabeaufschlag, also einem Aufgeld für den Verkauf des Produktes. Der Fonds hat auf die letzten fünf Jahre nachweislich gerade einmal einen Ertrag von 1 % pro Jahr gebracht. Das ist eine Geldverbrennung schlechthin.

Ihr Ziel war, zu investieren, um Vermögensaufbau zu betreiben. Leider musste sie feststellen, dass das, was ihr die Bank so hoch angepriesen hatte, für sie keine Investition war, sondern eher eine Geldverbrennung. Denn sie hat mit allen Investitionen, die sie bisher getätigt hat, nicht einmal die Inflationsrate von 2 % ausgeglichen. Das heißt: Sie hat jedes Jahr Kapital vernichtet.


Opportunitätskosten:
Wenn Möglichkeiten nicht ergriffen werden

Sie hat in den letzten Jahren sehr viel Geld liegen lassen und hat somit Opportunitätskosten gehabt. Was sind Opportunitätskosten? Opportunitätskosten – oder auch Verzichtskosten genannt – sind entgangene Erlöse, allgemein auch ein entgangener Nutzen, die dadurch entstehen, dass vorhandene Möglichkeiten, also Opportunitäten, nicht wahrgenommen werden.

Das heißt beispielsweise, wenn du seit dem Jahre 2008 sehr viele positive Aktienjahre gehabt hast, aber nicht im Aktienmarkt investiert gewesen bist und entsprechend nicht die teilweise 20 % Rendite pro Jahr mitgenommen, sondern dein Geld lieber auf einem Tagesgeldkonto für 0,3 % Verzinsung eingezahlt hast, dann hast du faktisch dazwischen eine Opportunität.

Eine Opportunität ist relativ einfach erklärt: Wenn du beispielsweise auf dem Tagesgeldkonto 0,3 % Verzinsung bekommst und der Aktienmarkt 8 % Rendite pro Jahr macht, dann hast du eine Opportunität von 7,7 %. Und diese Opportunität musst du für die nächsten Jahre mit dem Zinseszinseffekt natürlich auch noch hochrechnen.


Was kannst du aktuell gegen Niedrigzinsen tun?

Für eine gewinnbringende Vermögensplanung trotz Niedrigzinsen erstellst du dir einfach mal eine Übersicht über all deine Konten und all deine Vermögenswerte. Schaue, dass du die Erträge, die du in letzten Jahren erwirtschaftet hast, mal recherchierst und füge diese auch in die Liste ein. Dann setzt du das in das Verhältnis zur statistischen Inflation von 2 % pro Jahr. Prüfe wirklich auf Herz und Nieren, welche Anlagen dir keinen oder keinen nennenswerten Ertrag gebracht haben.

Prüfe, inwieweit du im Aktienmarkt investiert bist. Unterscheide hier bitte zwischen dem liquiden Vermögen und dem Gesamtvermögen. Hast du beispielsweise ein Gesamtvermögen von 100.000 € und bist mit 10 % in Aktien investiert, hast du zwar 100 % Aktienquote auf die 10.000 €, aber auf dein Gesamtvermögen macht es gerade einmal 10 % aus.

Es gibt keine allgemeingültige Formel in der Art „Diese Quote ist richtig für jemanden.“ Es kommt immer auf die persönliche Risikobereitschaft an, auf die persönlichen Pläne für die nächsten Jahre und wie hoch die Aktienquote sein sollte.


Dein finanzielles Ziel

Stelle dir die Frage, wo dein finanzielles Ziel ist. „Finanzielles Ziel“ bedeutet nicht, dass du in Bezug auf deine Rentenphase für die nächsten 35, 40 Jahre rechnen sollst. Setze dir Etappenziele. Dabei setzt du dir ein Ziel für die nächsten fünf oder zehn Jahren und schaust, dass du dieses Ziel auch wirklich realistisch erreichst. Wenn du das Ziel erreichst, investierst du später mit einer viel größeren Freude weiter, weil du weißt, dass es tatsächlich funktioniert.

Wie machst du jetzt eine solche Übersicht? Relativ einfach: Erstelle dir eine Excel-Tabelle, und schreibe dort hinein, um welche Anlage und um welches Unternehmen es sich handelt, notiere die Vertragsnummer, wann das Ganze begonnen hat und welchen Zinsertrag du bekommst. Dann gibst du dort die regelmäßigen und einmaligen Einzahlungen an, setzt das in Summe zum Stichtag und stellst dem das Vertragsguthaben oder den Kontostand gegenüber.


Tool für deine Übersicht

Wenn dir das zu aufwändig ist, habe ich ein Angebot für dich: Als Leser dieses Blogs möchte ich dir mein Tool für 14 Tage kostenfrei an die Hand geben. Dieses Tool nutze ich ab einem gewissen Anlagevermögen mit meinen Mandanten, um dort eine Vermögensplanung zu betreiben. In diesem Tool kannst du jegliche Vermögenswerte hinzufügen. Du kannst Bankkonten hinterlegen. Alles ist tagesaktuell für dich hinterlegt.

Keine Sorge um deine Daten: Die Daten sind in einem Rechenzentrum bei DATEV gesichert. Hier hosten auch alle Steuerberater ihre Daten. Somit kannst du beruhigt sein: Deine Daten sind sicher.

Wenn du dieses Angebot annehmen möchtest, schicke mir eine E-Mail mit dem Betreff „Zugang“ an die E-Mail-Adresse kontakt@finanzpodcast.de. Du bekommst innerhalb von ein bis zwei Tagen einen Zugang zugeschickt. Klicke dann einmal auf den Aktivierungslink und vergib dir ein eigenes Passwort. Schon kannst du dich einloggen.

An dieser Stelle möchte ich noch mal auf meine Facebook-Gruppe Vermögensaufbau abseits der Masse hinweisen. Sie dient dazu, dass wir uns gemeinsam austauschen können. Dort kannst du einfach eine Beitrittsanfrage stellen, die ich dann entsprechend bestätigen werde. Ich freue mich auf den Austausch mit dir!

Empfehle auch gern diesen Blog und meinen Podcast weiter. Denn wir haben in Deutschland keine Anlage-Mentalität, wir haben eher eine Spar-Mentalität und mein Ziel ist es, Deutschland nachhaltig im Bereich der Anlage zu verändern.

Lass mir gerne mal einen Kommentar dazu da, wie dir der Blog bisher gefällt.

Ich wünsche dir eine erfolgreiche Woche!

Bis nächsten Montag,

dein Sven Stopka

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