Banken, Bausparvertrag, KFZ-Finanzierung

Fahrzeugfinanzierung – Wenn Banken nicht rechnen können…

Denkfehler in der Fahrzeugfinanzierung?

Immer häufiger stelle ich fest, dass bei Banken ein reiner Produktverkauf stattfindet, um Provisionen zu verdienen und Zielvorgaben zu erfüllen. Eine bedarfsgerechte Beratung findet leider kaum statt. Ein aktuelles Beispiel einer Fahrzeugfinanzierung zeigt, dass Beratungen oft am Ziel vorbeigehen.

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Was ist passiert?

Mein Mandant hatte vor wenigen Wochen eine Fahrzeugfinanzierung über ein Autohaus abgeschlossen, zu einem Zins von 1,9 % effektiven Jahreszins.
Nach vier Jahren Finanzierung ist eine Schlussrate von rund 5000 € vorhanden, die er zu diesem Zeitpunkt ablösen möchte. Im Gespräch mit seiner Hausbank (einer Volksbank) äußerte mein Mandant den Wunsch Geld bei Seite legen zu wollen, um sich die Schlussrate leisten zu können. Das Ziel war Geld zur Seite zu legen und keine großen Renditen zu machen.
Die „Beraterin“ verkaufte meinem Mandanten daraufhin einen Bausparvertrag.
Mit einer Bausparsumme von sage und schreibe 20.000 €.
Für den Abschluss fielen 200 € Abschlusskosten an, sowie eine jährliche Kontoführungsgebühr von 12 €. Bei einer unglaublichen Verzinsung von 0,1 % pro Jahr.

Zu berücksichtigen ist, dass der Bausparvertrag nur vier Jahre laufen soll.
In diesen vier Jahren ist es mathematisch nicht möglich alleine die Kosten (Abschlusskosten und Kontoführungsgebühr) durch die gutgeschriebenen Zinsen zu decken.

Allein im ersten Jahr liegt der Verlust bereits bei 21,41%, da hier die Abschlusskosten von 200 € belastet werden, sowie die zwölf Euro Kontoführungsgebühr.
Das Guthaben beträgt 988,35€.

Im zweiten Jahr beträgt das Guthaben am Ende des Jahres 2177,89 €.

Im dritten Jahr beträgt das Guthaben am Ende des Jahres 3368,62 €.

Am Ende des vierten Jahres (Sekunde benötigt das Geld) sind 4560,53 € vorhanden.

Zusammenfassung:

banken verbrennen ihr geldDer Mandant hat über vier Jahre insgesamt 4800 € eingezahlt (100 × 48 Monate) und hat nun ein Guthaben von 4572,45 €.
Das Ergebnis spricht für sich. Der Mandant hat einen Verlust von 2,6 %, die Inflation mal außen vorgelassen.

Nur jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema: Was war noch mal das Ziel? Richtig! Am Ende die rund 5000 Euro auf der Seite liegen zu haben um so die Schlussrate leisten zu können.
Hier fehlen meinem Mandanten jetzt insgesamt 427,55 €!

Egal wie man die Rechnung dreht und wendet. Das Ziel des Mandanten wurde definitiv verfehlt.

Wäre es der Weltuntergang geworden, ein Tagesgeldkonto einzurichten, auf dem der Mandant ohne Kosten hätte ansparen können?

Hätte der Mandant sein Geld für vier Jahre monatlich mit 100 € auf ein Tagesgeldkonto mit 0,4% Verzinsung gelegt hätte er nach vier Jahren ein Guthaben von 4837,72€.
Dies entspricht einem Mehrertrag von rund 4 %. Bei circa 4 € mehr, hätte er sein eigentliches Ziel voll erreicht.

Fazit:

Hinterfragen Sie solche Beratungsgespräche. Schlafen Sie eine Nacht drüber und rechnen Sie mit spitzen Bleistift selbst. Das mögen Sie nicht? Dann fragen Sie den Finanzberater Ihres Vertrauens, im Zweifel mich.

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Über Sven Stopka

Sven Stopka ist Geschäftsführer von TUENDUM und berät dich als Honorar-Finanzanlagenberater zu 100 % unabhängig. Die Beratung ist individuell auf Dich und Deine Situation maßgeschneidert und wird nicht durch Provisionszahlungen der Finanzprodukt-Anbieter finanziert.

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