Die ultimative Investment-Strategie

Lesezeit: 4 min
23. Januar 2023

Viele Anleger am Aktienmarkt setzen auf die vermeintlich ultimative Investment-Strategie: Günstig einkaufen und zu einem hohen Kurs verkaufen, den Gewinn einstecken und wenn es wieder günstig ist, nachkaufen. Was in der Theorie so einfach klingt, funktioniert in der Praxis nur durch Zufall und Glück. Warum das so ist und welche die beste Investment-Strategie ist, erfährst du in diesem Beitrag.

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Viele Investoren meinen, sie haben die ultimative Investment-Strategie gefunden. Sie kaufen günstig ein, verkaufen teuer und kaufen wieder ein, wenn die Preise fallen. Das hört sich im ersten Moment recht einfach an, aber ein paar wichtige Aspekte werden bei dieser Rechnung immer vergessen. Warum diese Investment-Strategie in der Regel nicht funktioniert, erkläre ich dir in diesem Beitrag.

Ist Timing wirklich die ultimative Investment-Strategie?

Wenn du denkst, dass du über den Kauf und Verkauf von Aktien zum idealen Zeitpunkt die perfekte Investment-Strategie gefunden hast, jagst du einem großen Irrglauben hinterher. Du würdest einen Reibach über Reibach machen. In der Realität bekommen die meisten aber eben nicht die Erträge, die sie sich erhoffen. Im Gegenteil, die meisten Menschen erleiden Verluste am Kapitalmarkt, weil sie der Herde folgen. Sie hören auf selbsternannte Finanzgurus, glauben daran, dass Timing die beste Investment-Strategie ist und haben am Ende hohe Kosten und Verluste im Portfolio zu verzeichnen. Wie kommt es dazu?

Faktoren, die gegen deine Investment-Strategie arbeiten

Angenommen, du gehörst für einen Moment zu den glücklichen Menschen, für die diese Investment-Strategie aufgeht. Du kaufst heute günstig ein und verkaufst zu einem weitaus höheren Preis.
Ich begleite durchaus einige Partner, die durch die Corona-Krise ein relativ hohes Plus im dreistelligen Prozentbereich gemacht haben. Doch diese Menschen steigen jetzt nicht aus, denn sie haben etwas Wichtiges bei mir gelernt, das auch du bei deiner Investment-Strategie bedenken solltest.

Berücksichtige die Abgeltungssteuer bei deiner Investment-Strategie

Wenn du Kapitalerträge verzeichnest und diese realisierst, zahlst du pauschal 25 Prozent Abgeltungssteuer.

  • Liegt dein Steuersatz genau bei 25 Prozent, dann geht die Rechnung für dich komplett auf.

  • Liegt dein Steuersatz über 25 Prozent, ist mit der Zahlung der Steuer alles abgegolten.

  • Liegt dein Steuersatz unter 25 Prozent, kannst du über die Jahressteuererklärung die zu viel gezahlte Steuer zurückholen.

Angenommen, du investierst heute 100.000 Euro in den Kapitalmarkt. Du hast Glück und deine Investment-Strategie geht auf. Du triffst den richtigen Zeitpunkt, verdoppelst dein Investment auf 200.000 Euro und verkaufst.
Jetzt kommt das Finanzamt und möchte, dass du 70 Prozent deines Gewinns versteuerst. Wenn du über 51 Prozent Aktienquote in deinem Investment hast, unterliegst du einer sogenannten 30-prozentigen Teilfreistellung. Das heißt, von deinen 100.000 Euro, musst du 70.000 Euro versteuern. Wenn du die Abgeltungssteuer und den Solidaritätszuschlag addierst, zahlst du insgesamt 18.463 Euro an Steuern. Du hast also noch etwa 80.000 Euro Gewinn übrig.

  • Du bist ausgestiegen, hast Gewinne realisiert und Steuern gezahlt. Jetzt muss deine Investment-Strategie so ausgeklügelt sein, dass du mit dieser Investment-Strategie die gezahlte Steuer durch eine Überkompensation der Rendite wieder reinholst.

  • Du investierst deine 181.537 Euro und möchtest auf die 200.000 Euro zurückkommen. Bei einem Betrachtungszeitraum von 5 Jahren benötigst du eine Rendite von 1,96 Prozent pro Jahr. Das ist ein Wert, den du dir zusätzlich zu deiner normalen Rendite hinzu erwirtschaften müsstest. Angenommen, es waren vorher 6 Prozent im Jahr, dann müsstest du jetzt bei 7,96 Prozent liegen.

Warum zahlst du eine Steuer, um diese dann später durch ein erhöhtes Risiko, Schwankungen und falsches Timing, doch nicht wieder reinholen zu können? Diese Investment-Strategie geht nicht auf, denn es arbeiten einfach zu viele Faktoren gegen dich.

Der Folgeschaden deiner Investment-Strategie

Deine vermeintlich perfekte Investment-Strategie beinhaltet außerdem einen nicht unbeachtlichen Folgeschaden. Die 18.463 Euro, die du an Steuern bezahlt hast, entwickeln sich nicht mehr weiter für dich. Das heißt, der Folgeschaden deiner Strategie entsteht durch den nicht vorhandenen Zinseszinseffekt. Dieses Geld kann nicht mehr für dich arbeiten. Es ist verloren. Bei einem Anlagezeitraum von mindestens 10 Jahren entgeht dir hier ein ganzer Batzen Geld.

Emotionen behindern deine Investment-Strategie

Deine Emotionen setzen dieser vermeintlich perfekten Investment-Strategie zusätzlich zu. Emotionen auszuschalten, gelingt den wenigsten.

Du bist also ausgestiegen und beobachtest den Markt. Laut deiner Investment-Strategie solltest du nun wieder einsteigen, aber die Prognosen in den Medien lösen Emotionen bei dir aus. Du denkst, es wäre clever, weiterhin zu warten. Eine Schlagzeile in den Medien, der Markt fällt rasant. Du denkst, du musst genau jetzt investieren. Dann geht es aber stetig weiter nach unten. Die Prognosen sehen schlecht aus, deine Emotionen übermannen dich. Du steigst wieder aus und realisierst hohe Verluste. Deine Investment-Strategie ist nicht aufgegangen.

Fazit: Gibt es die perfekte Investment-Strategie?

Keine Investment-Strategie ist die beste Strategie. Du kannst den Markt nicht vorhersehen. Du kannst deine Investments nicht timen. Jeder, der dir etwas anderes erzählt, möchte durch Produkte oder Investment-Strategien an dir verdienen.

Viel wichtiger ist eine breite Streuung am Markt, wie ich immer wieder predige. Ein Investment in Aktienfonds und ein langfristiges Investment von mindestens 10 Jahren ist die einzige “Investment-Strategie”, die du verfolgen solltest. So kannst du langfristig erfolgreichen Vermögensaufbau betreiben, ohne große Risiken einzugehen und Verluste zu realisieren.


Wenn du deine bisherige Investment-Strategie oder persönliche Situation mal mit mir durchsprechen möchtest, buche gerne dein kostenloses Strategiegespräch. Wir prüfen dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich die unterstützen kann und wo deine Herausforderungen liegen. Melde dich, wenn du Fragen zu Investments und Vermögensaufbau hast.

Wichtig: Es geht mir nicht immer nur darum, dich als Kunden zu gewinnen. Auch ein kleiner kostenloser Tipp von mir kann manchmal eine große Wirkung haben und dir einen Nutzen bringen.
In meinen Erstgesprächen komme ich auch oft mit Interessenten zu dem Ergebnis, dass es zwischen uns nicht passt, aber ich liefere trotzdem meist einen Mehrwert. Ich bin offen wie ein Buch, lass uns einfach quatschen.

Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer:in meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Folge mir auf Facebook, wo wir uns näher zum Thema austauschen können. Mehr zu mir findest du auch auf Instagram und LinkedIn. Ich hoffe, ich konnte dich heute dazu animieren, dich mit deinem Investment zu beschäftigen. Bis zum nächsten Mal,

dein Sven Stopka

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